Mit welchen Mitteln können sensationelle paläontologischen Funde aus dem Allgäu – darunter der fast 12 Millionen Jahre alte Menschenaffe „Udo“ – für die Öffentlichkeit aufbereitet werden?
Am 17. Mai 2016 entdeckte Prof. Dr. Madelaine Böhme bei Grabungen in der Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen im Allgäu ein Knochenfragment, das die Entdeckung eines fast 12 Millionen Jahre alten Menschenaffen bestätigte. Weil Udo Lindenberg an diesem Tag seinen 70sten Geburtstag feierte, taufte sie ihren Fund kurzerhand „Udo“. „Udo“ ist aber nicht das einzige Fundstück aus der Grube: Mehr als 20.000 Fossilien, die sich über 130 Wirbeltierarten zuordnen lassen, wurden bislang entdeckt – das Grabungsteam aus Tübingen legt eine ganze Lebenswelt frei!
Für eine weltweite Sensation sorgte die Erkenntnis, dass „Udo“ auf zwei Beinen gehen konnte. Wissenschaft und Politik waren wie elektrisiert. Schnell wurde die Forderung nach einem Besuchs- und Informationszentrum laut. Wir prüften die Potentiale und erarbeiteten eine modulare Umsetzungsstrategie: Im ersten Schritt bietet die „Udo-BOX“ an einem Verkehrsknotenpunkt Informationen und weckt Neugier, im zweiten Schritt gewährt eine Aussichtsplattform einen Blick auf den authentische Fundort und im dritten Schritt soll ein Vermittlungszentrum mit interaktiven Angeboten die wissenschaftlichen Erkenntnisse aufbereiten. Im Juli 2021 stimmten der Landkreis Ostallgäu und die Gemeinde Pforzen unserem Gutachten und dem Entwicklungskonzept zu.
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