Wie lässt sich ein kilometerlanges Bodendenkmal von europäischer Bedeutung für Besucher*innen erschließen und begreifbar machen?
Im Jahr 793 hoben Arbeiter im Auftrag Karls des Großen einen etwa sechs Meter breiten Kanal aus, der die fränkische Rezat mit der Altmühl und damit die Flusssysteme von Rhein und Donau miteinander verbinden sollte. Die eindrucksvollen Überreste dieses gigantischen Vorhabens am Scheitelpunkt der europäischen Wasserscheide liegen heute zwischen den Städten Treuchtlingen und Weißenburg. Ein großes Forschungsprojekt der DFG förderte in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Erkenntnisse zur Fossa Carolina zu Tage.
Wir loteten in unserer Machbarkeitsstudie aus, welches öffentliche Interesse an diesem kilometerlangen Bodendenkmal besteht und in welcher Form es für Besucher*innen erschlossen werden kann. Dabei entwickelten wir die Idee eines dezentralen „Heritage Interpretation Centers“ mit mehreren „Info-Environments“ entlang des Grabens, die neben historischen Themenbereichen auch ökologische Aspekte behandeln und damit den Gegenwartsbezug herstellen. Die Einbindung beider Städte mit Anteilen am Karlsgraben eröffnete jeweils eigene Handlungsmöglichkeiten und stieß daher auf große Zustimmung. Die nächsten Planungsschritte sind in Vorbereitung.
„Kultur“ ist das, was unsere Gesellschaft zusammen hält.
„Kulturarbeit“ ist die Mühe, die aufzuwenden ist, damit das so bleibt.